Kultur
Ukrainische Volkskunst gehörte für die Menschen in der Ukraine schon immer zu ihrer nationalen Tradition und war daher für sie sehr wichtig. Mit der Gründung der Sowjetunion 1922 sollte sich das ändern. Gewünscht war eine einheitliche, vom sozialistischen Gedankengut geprägte Kunst und Kultur. Wer sich dagegen wehrte und sich weiterhin für die nationale Volkskunst einsetzte, musste mit Repressalien rechnen.
Kunstliebhaber und Sammler wurden überwacht. So wollten es die neuen Machthaber. Seit der Unabhängigkeit 1991 gibt es in der Ukraine wieder Kunstschulen, die die traditionellen Fertigkeiten vermitteln. Ausstellungen und Sammlungen findet man in den Museen von Kiew und Lviv.
Darüber hinaus ist die Ukraine bis heute für ihre renommierten Musik- Ballett- und Artistenschulen bekannt, deren Wurzeln teilweise bis in die Zarenzeit zurückreichen. Theater, Oper und Ballett der Ukraine haben daher weltweite Bekanntheit und sind ein “Muss” für Ukraine-Reisende.
Konfessionen
Seit der Unabhängigkeit sind auch die christlich-orthodoxen Feste mit ihren Bräuchen wieder in das Alltagsleben der Menschen zurückgekehrt.
Die Ukraine ist ein konfessionell gemischtes Land. Ca. 75 % der Ukrainer gehören heute den orthodoxen Kirchen an. Weiterhin im Volk vertreten sind Muslime, römisch-katholische und evangelische Christen sowie Juden.
Gastfreundschaft
Die Ukrainer sind für Ihre Gastfreundschaft, Hilfsbereitschaft und Herzlichkeit bekannt. Freuen Sie sich auf die Begegnung mit den Einheimischen, wenn Sie durch die Ukraine reisen!
Essen und Trinken
Unter den verschiedenen slawischen Küchen hat sich die ukrainische Küche seit Langem weit über die Grenzen des Landes einen Namen gemacht. Sie hat Elemente unterschiedlicher europäischer Küchen aufgenommen, so der russischen, deutschen, türkischen, polnischen und ungarischen Küche. Der Anteil altslawischer Elemente ist aber der bedeutendste.
Alle Mahlzeiten sind eher deftig. Das Hauptgericht des Tages ist warm und wird zur Mittagszeit, d. h. in der Regel gegen 14:00 Uhr gereicht. Es besteht im Allgemeinen aus einer Suppe, dem Hauptgericht und dem Dessert. In der Sommerzeit werden sehr gerne verschiedene Fleischsorten wie Schweinefleisch (Schaschlik), Lamm oder Huhn, aber auch einheimische Gemüsesorten je nach Saison gegrillt und bevorzugt im Freien, z. B. auf der Terrasse oder im Garten, verspeist.
Getrunken wird in der Ukraine viel mehr Tee als Kaffee, nicht nur zum Frühstück, sondern auch am Nachmittag und am Abend. Eine Ausnahme bilden hier die größeren Städte in der Westukraine, wo es vereinzelt noch Wiener Kaffeehäuser gibt. Neben Mineralwasser (aus den zahlreichen Quellen wie etwa aus Transkarpatien) gibt es zu den Mahlzeiten häufig Kompottgetränke aus Obst (Uswar, Kompott aus getrockneten Früchten und Honig) und Kwas.
An alkoholischen Getränken ist Wodka (ukrainisch: Horilka) traditionell beliebt, obwohl der Verbrauch in den letzten Jahren geringer geworden ist. Hausbranntweine (Samogon) sind sehr verbreitet. Bier und Weine einheimischer und europäischer Sorten gewinnen immer mehr an Bedeutung.
Klima
Insgesamt ist das Klima in der Ukraine gemäßigt kontinental. Große Temperaturunterschiede zwischen Sommer und Winter sind dafür charakteristisch. So liegt die Durchschnittstemperatur im Januar bei minus sieben Grad, im Juli, dem heißesten Monat, bei zwanzig Grad. Das bedeutet aber gleichzeitig mögliche Tiefsttemperaturen von unter minus zehn bis minus fünfzehn Grad und mögliche Höchsttemperaturen von beinahe dreißig Grad im Sommer.
Allerdings ist vor allem die südliche Region am Schwarzen Meer durch ein ausgeglicheneres, mediterranes Klima gekennzeichnet. Hier sind dementsprechend die Sommer heiß und trocken, die Winter dagegen milder und feuchter.
Der Norden und Nordosten an der Grenze zu Russland und Weißrussland haben sehr kalte Winter, insgesamt ist die Region aber vergleichsweise trocken.
Einreisebestimmung
Die Einreise in die Ukraine ist für deutsche Staatsangehörige mit folgenden Dokumenten möglich:
Reisepass: Ja
Vorläufiger Reisepass: Ja
Personalausweis: Nein
Vorläufiger Personalausweis: Nein
Kinderreisepass: Ja
Anmerkungen
Eine Einreise in die Ukraine mit verlorenen und später wiedergefundenen Reisepässen, deren Verlust der Polizei angezeigt wurde, ist in der Regel nicht möglich und führt zur Zurückweisung an der Grenze, bei versuchter Einreise auf dem Luftweg in das Land des letzten Abflugs mit dem nächsten erreichbaren Flugzeug. Mit längerem, auch mehrtägigem Aufenthalt im Transitbereich des Flughafens muss gerechnet werden.
Seit Ende November 2018 unterliegen Männer mit (auch) russischer Staatsangehörigkeit im Alter zwischen 16 und 60 Jahren einer verschärften Überprüfung des Reisezwecks in die Ukraine. Bei Unklarheiten soll ihnen in der Regel die Einreise in die Ukraine verweigert werden.
Erfassung biometrischer Daten
Bei Ein- und Ausreise von Personen ab 18 Jahren sollen biometrische Daten (insbesondere durch Scannen von Fingerabdrücken) erfasst werden, wovon auch deutsche Staatsangehörige betroffen sein können. Die Verweigerung kann zur Einreiseverweigerung führen.
Visum
Deutsche Staatsangehörige können sich bis maximal 90 Tage pro 180 Tage (ab Ersteinreise) ohne Visum im Land aufhalten. Die innerhalb des gleitenden halben Jahres ab Ersteinreise (Stempel der Grenzbehörde) in der Ukraine verbrachten Tage werden zusammengerechnet; die Zahl der Einreisen innerhalb des halben Jahres ist unbeschränkt.
Wer länger als 90 Tage am Stück in die Ukraine bleiben möchte, benötigt unabhängig vom Reisezweck ein Visum, das bereits vor Beginn der Reise bei der für Ihren Wohnsitz in Deutschland zuständigen ukrainischen Auslandsvertretung eingeholt werden muss. Die Einhaltung der 90-Tage-Regelung wird kontrolliert, die Verletzung der Regelung kann neben einer Bußgeldzahlung auch eine Einreisesperre nach sich ziehen.
Quelle: AA, Stand: 01/2019
Aktuelle Reise und Sicherheitshinweise finden Sie direkt auf der Seite des Auswärtigen Amtes.
Link: AA Ukraine
Gesundheit
Es ist empfehlenswert vor Reisen in die Ukraine, alle Impfungen zu überprüfen bzw. den entsprechenden Impfschutz aufzufrischen, die im aktuellen Impfkalender aufgeführt sind, der vom Robert-Koch-Institut bereitgestellt wird. Als Reiseimpfungen werden Hepatitis A und FSME (Frühsommer-Meningo-Enzephalitis), bei Langzeitaufenthalt oder besonderer Exposition auch Impfungen gegen Hepatitis B und Tollwut empfohlen. Die medizinische Versorgung entspricht nicht immer westeuropäischem Standard.
Außerhalb der großen Städte, insbesondere in den Konfliktregionen im Osten, ist sie häufig unzureichend. Die rasche und zuverlässige Versorgung von Verletzten oder schwer Erkrankten (Transport, Erste Hilfe) ist nicht immer gewährleistet. Nicht alle Ärzte und nur wenige Krankenschwestern sprechen mitteleuropäische Fremdsprachen.
Regelmäßig einzunehmende Medikamente sollten in ausreichender Menge aus Deutschland mitgebracht werden. Für Reisen in der Region wird der Abschluss einer privaten Auslandskranken- und Rückholversicherung dringend empfohlen.