Orientaltours Reiseblog: Eine kulinarische Entdeckungsreise durch Japan (2)

Teil 2 – Ein Bericht von Isa und Natascha von WESTWARDS (www.westwards.de).

Um sich durch die Spezialitäten der 47 Präfekturen Japans zu probieren, muss man Tokyo gar nicht verlassen. Rund um die quirlige Einkaufsstraße Ginza und um den Hauptbahnhof von Tokyo gibt es zahlreiche sogenannte „Antenna Shops“, also Antennenläden oder Satellitenläden. Diese Läden stellen die regionalen Spezialitäten der Region vor – eine ganze Japanreise in ein paar Stunden. Und wir sind neugierig, was es dort gibt.

Schleimige Bohnen und Melonen aus der Präfektur Ibaraki

Gleich nebenan werden im Antennenladen Ibaraki Sense – im „Gefühl von Ibaraki“ – Produkte aus der Präfektur Ibaraki ausgestellt, als wären es Design-Neuheiten. Inklusive wechselnder Monats-Highlights und Sonderflächen. Die Präfektur Ibaraki ist gar nicht so weit von Tokyo entfernt, verkörpert aber das ländliche Japan. Und ländlich sind auch die Produkte: Es gibt Sake, Kartoffeln und unheimlich viele unterschiedliche Sorten Natto. Natto, das sind schleimig-vergorenen Sojabohnen, die ein bisschen nach Käse schmecken und ziemlich stinken. An Natto scheiden sich die Geister – entweder man mag es oder man mag es nicht. “Und? Gibt es denn in Ibaraki auch Leute, die kein Natto mögen?“ fragen wir den Kellner im angeschlossenen Café. Wir mögen nämlich Natto und haben uns gerade das Natto-Softeis bestellt. „Hm, solche wird’s schon auch geben. Es reicht ja nicht, aus Ibaraki zu kommen, um Natto zu mögen! Man muss es schon von Kindheit an essen! … Vermutlich essen die meisten Kinder aus Ibaraki allerdings viel Natto,“ sinniert der Kellner über unsere Frage. Zum Softeis passt es aber nicht besonders gut, stellen wir fest. Vielleicht hätten wir doch lieber ein Dessert mit Honigmelone bestellen sollen,  ebenfalls eine Spezialität aus Ibaraki

Meibutsu, oder regionale Spezialitäten

Regionale Spezialitäten heißen in Japan „Meibutsu“ – übersetzt „Berühmte Dinge“. Die „berühmten Dinge“ sind in Japan ein Hauptbestandteil jeder Reise. Es gibt Fernsehsendungen und Zeitschriften, in denen sich alles um die berühmten regionalen  Dinge dreht. Wenn wir nach unseren Recherchereisen in Japan Freunde treffen, dann geht es in der Regel ums Essen: „Ach, Morioka, da isst man doch diese kleinen Nudelportionen!“ – „Habt ihr in Takayama das Hoba-Miso probiert?“ – „Wie war der Sake in Akita?“ Selbst wer noch nie in der Region war, weiß, was es dort zu essen und zu trinken gibt.   Meibutsu sind es auch, die man von einer Reise den Kollegen und der Familie mitbringt – so können die Daheimgebliebenen zumindest kulinarisch teilhaben an der Reise nach Takayama oder Akita, nach Kochi oder Ibaraki

Hokkaido und Okinawa – die nördlichste und die südlichste Präfektur vereint in Tokyo

Gleich ein ganzes Dutzend der präfekturalen Antennenläden konzentriert sich in einem Gebäude neben dem Bahnhof Yurakucho. An einem heißen Tag wie heute drängen sich die Menschen am Ticketautomaten für das Milch-Softeis am Eingang der „Hokkaido Plaza“. Denn Hokkaido, das ist die Präfektur, die genügend Platz für Milchkühe hat und ein gemäßigtes Klima. Der Stand mit den heißen Kartoffelkroketten –eine weitere Spezialität aus Hokkaido – geht dagegen gerade nicht so gut.

Uns zieht es aber in den Okinawa-Laden nebenan, denn wir waren gerade mehrere Wochen in Japans südlichster Präfektur unterwegs. Der Okinawa-Antennenladen beeindruckt mit einer aufwändigen Innendeko:  Von roten Ziegeldächern an den Wänden gucken putzige Shisa-Löwen herunter. Die sollen eigentlich die Häuser vor Unheil beschützen. Neben kulinarischen Highlights gibt es die typischen geblümten kurzärmeligen Hemden zu kaufen oder mit Schlangenhaut bespannte Sanshin, ein typisches Saiteninstrument aus Okinawa.

Okinawa ist bekannt für Algen. Schleimige Mozuku-Algen z. B., die werden schon am Eingang zum Probieren verteilt. Die Schälchen mit Umibudo daneben sind zu exklusiv für Gratisproben: die lustigen „Meerestrauben“, die salzig auf der Zunge zerplatzen, müssen eingeflogen werden, um frisch zu sein. Wir versorgen uns an einem der Stände mit kleinen süßen Krapfen und etwas Tempura aus Seealgen und nehmen noch ein Fläschchen Awamori mit, den hochprozentigen Reisschnaps aus Okinawa.
Dank der Antennenläden von Tokyo konnten wir an einem Nachmittag eine – zumindest kulinarische – Japanreise über etliche Präfekturen und 2000 km unternehmen!

Copyright: WESTWARDS

– Unabhängiger Reisejournalismus vor Ort –

Natascha Thoma und Isa Ducke

Blog (auf Englisch): www.westwards.de

Auf Facebook: Westwards

Übrigens:
Weitere Infos zu den Antennenläden mit Karten und 15 Empfehlungen gibt es hier bei Japan Railways. Link: https://japanrailtimes.japanrailcafe.com.sg/web/article/rail-travel/antenna-shops

Zu unseren Orientaltours Japan-Reisen geht es hier: https://orientaltours.de/asien/japan/

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