Orientaltours Reiseblog: Wie verhalte ich mich in Japan richtig?

Ein Bericht von Isa und Natascha von WESTWARDS (www.westwards.de).

Japan erscheint gleichzeitig so nah und doch so fern. Einerseits haben die Globalisierung und das Internet Anime und Manga ins eigene Wohnzimmer gebracht, und Sushi und Ramen sind längst nicht mehr exotisch. Andererseits übt das Land im fernen Osten auf viele eine geheimnisvolle Faszination aus. Spätestens bei den Vorbereitungen zur eigenen Japanreise wird klar – die Japaner ticken anders.

Fettnäpfchen-Führer und Anleitungen zur Japan-Etikette werden nicht müde, darauf hinzuweisen: Es gibt fast überall im öffentlichen Raum strenge Verhaltensregeln – und die wirken auf uns zum Teil ziemlich willkürlich und unverständlich. Wer soll sich das alles merken? Zumal, wenn sich die Angaben womöglich noch widersprechen? Natürlich möchte man sich als Tourist*in auf der Japanreise respektvoll gegenüber der Kultur des Gastlandes verhalten. Aber kann man überhaupt alle Fallstricke vermeiden?

Narrenfreiheit als Ausländer*in

Gleich vorweg: Nicht alle strengen Regeln der japanischen Etikette gelten automatisch auch für ausländische Reisende. Vor allem, wer westlich aussieht und offensichtlich auf einer kurzen Besichtigungstour ist, kann mit Nachsicht rechnen. Kleinere Regelverstöße werden meist unkommentiert hingenommen. Das liegt zum Teil daran, dass offene Kritik oder Zurechtweisungen in Japan generell lieber vermieden werden. Daneben ist die Toleranz bei ausländischen Gästen auch auf relativ niedrige Erwartungen zurückzuführen. Oder, anders gesagt: die Japaner*innen halten uns für ziemlich unkultiviert, werfen uns das aber nicht vor. Eine echte Ausnahme von den Regeln gibt es für ausländische Tourist*innen insofern nicht, sondern ihre Fehler werden, wie die von Kindern, auch mal geduldet.

Allgemeine Rücksichtnahme auf andere!

Ein bestimmender Faktor ist die Bevölkerungsdichte und die Enge des Zusammenlebens. Gegenseitige Rücksichtnahme spielt deshalb im täglichen Leben eine zentrale Rolle. Besonders deutlich wird das an Orten, wo sich viele Menschen aufhalten, wie Geschäften, Bahnhöfen, Einkaufsstraßen und Passagen, aber auch in Museen oder in der U-Bahn.

Auf der berühmten Kreuzung Shibuya Crossing zum Beispiel werden alle Fußgängerampeln gleichzeitig grün, und von allen Seiten strömen Hunderte von Menschen auf die Kreuzung. Wir machen es dort inzwischen wie die meisten Japaner*innen, um Zusammenstöße zu vermeiden: niemanden direkt ansehen und dabei auf eine potenzielle Lücke zulaufen. Das erfordert, jederzeit das Umfeld im Blick zu haben und mitzubedenken (ohne dabei zu starren). Nach einiger Zeit in Japan geht das gewohnheitsmäßig und nebenbei. So weiß man automatisch immer, wen man mit einer Handlung oder Bewegung stören, behindern oder belästigen würde. Stehe ich jemandem im Weg? Drängle ich mich gerade vor jemanden, der in die gleiche Richtung will? Bin ich zu laut?

Daraus ergeben sich die einfachsten Regeln, die unseren gar nicht so unähnlich sind: Man drängelt sich nicht vor, etwa in Warteschlangen. Lautes Sprechen oder Lachen in der Öffentlichkeit wird als aufdringlich und störend empfunden. Telefonieren in Verkehrsmitteln, Cafés und Restaurants ist verpönt. Auch in Japan bietet man in der Bahn Älteren, Schwangeren und Menschen mit erkennbaren Behinderungen einen Sitzplatz an.  Und weil eben alle ihre Umgebung ein bisschen im Auge behalten, gibt es auch keine Ausrede, man habe das gar nicht mitbekommen. Im Einzelfall ist es sicher oft schwierig einzuschätzen, wann die begeisterte Unterhaltung doch zu laut ist, oder wann man einen Schritt zur Seite gehen sollte. In Ermangelung der anerzogenen ständigen Selbstkontrolle hilft es aber, bewusst öfter mal die Umgebung zu scannen.

Im Zweifelsfall nachfragen!

IDie Liste gesellschaftlicher Regeln und Etiketten ließe sich natürlich noch weiterführen. So gibt es in den Onsen (heißen Quellen) und im öffentlichen Bad bestimmte Dinge zu beachten. Ebenso beim Essen mit Stäbchen. In vielen Fällen weisen in Japan Schilder (meistens auf Englisch und auf Japanisch!) auf das richtige Verhalten hin. Bei Unklarheiten am besten einfach nachfragen – das ist nicht peinlich, sondern zeigt den Respekt vor der fremden Kultur, die sich deutlich von der unsrigen unterscheidet.

Copyright: WESTWARDS

– Unabhängiger Reisejournalismus vor Ort –

Natascha Thoma und Isa Ducke

Blog (auf Englisch): www.westwards.de

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