Kultur
Aufgrund der geschichtlichen Dynamik der Gegend variiert die Zusammensetzung der Bevölkerung der Republik Moldau je nach Region sehr stark. Auf das gesamte Staatsgebiet verteilt stellen Moldauer (75 %) mit Rumänen und Ukrainern (je etwa 7 %) die größten ethnischen Gruppen dar. In dem Autonomiegebiet Gagausien wurden 2005 über 80 % Gagausen gezählt, welche auf die Gesamtbevölkerung verteilt lediglich 4,5 % ausmachen. In Transnistrien wurde bei der letzten Volkszählung 2004 eine Verteilung von Moldauern, Russen und Ukrainern zu etwa gleich Anteilen und die 30 % gemessen.
Der hohe Anteil an Russen und Ukrainern im heutigen Transnistrien wehrte sich in teils kriegerischen Auseinandersetzungen Anfang der 1990er-Jahren gegen den politischen und kulturellen Anschluss an Rumänien. Ein gutes Beispiel für die Abgrenzung stellt die jeweilige Amtssprache dar. In der zentralen Republik Moldau wird Rumänisch mit romanischen Schriftzeichen verwendet. In Transnistrien Moldauisch, praktisch derselben Sprache, jedoch in kyrillischen Schriftzeichen. Wo in die rumänische Sprache englische und französische Neologismen Einzug finden, kommen diese im Moldauischen hauptsächlich aus dem russischen und ukrainischen Sprachraum.
Das Christentum macht mit 90 % den weitaus größten Anteil der Konfessionszugehörigkeiten in der Republik Moldau aus und hat bei vielen Leuten über die Zeit der Sowjetunion einen hohen Stellenwert behalten, bzw. nach der Perestroika wiedererlangt. Taufen und Hochzeiten spielen eine wichtige Rolle in der moldauischen Tradition. Zu meist fröhlicher Volksmusik wird häufig ein Chor getanzt, bei dem sich mehrere Menschen an den Händen halten, einen Ring formen und sich im Kreis bewegen. Gern wird bei diesen Festen Live-Musik gespielt und viel und deftig aufgetischt.
Eine wichtige Tradition ist Martisor, ein klassisches Geschenk zum 1. März. Eine rot-weiße Schnur wird meist mit einem kleinen Anhänger an der Kleidung von Frauen und Mädchen befestigt, die dieses zwei Wochen tragen und damit den Frühlingsbeginn verkünden. Das Martisor wird meist von guten Freunden oder Verwanden zusammen mit einem Schneeglöckchen verschenkt.
Essen und Trinken
Die moldawische Küche ist durch die geografische Lages des Landes stark von der rumänischen, sowie von der ukrainischen und russischen Landesküche geprägt. Die historische Grundlage der moldauischen Küche liegt im ehemaligen Fürstentum Moldau. Mit dem Ende des zweiten Weltkriegs und der Anbindung an die Sowjetunion erweiterte sich die kulinarische Vielfalt.
Die unterschiedlichen Nationalgerichte sind von einigen Zutaten besonders stark dominiert. Viel genutzt werden Schafskäse, gern eingelegt in Salzlaken, sowie Mais, verarbeitet in allen denkbaren Formen. Die fruchtbaren Böden lassen verschiedenste Gemüsesorten gedeihen, sich durchgesetzt haben hauptsächlich die Zwiebel, Kürbis, Aubergine, Paprika, Tomate und Hülsenfrüchte, letztere gern verarbeitet zu Pürees und Musen. Ein klassisches moldauisches Mahl besteht aus einer großen Portion Gemüse, neben einem Stück Fleisch und einem Glas Tomatensaft oder Rotwein. Suppen werden gern als Vorspeisen gereicht.
Zu Ostern wird klassisch Drob de miel zubereitet, ein deftiges Fleischgericht aus gehackten Lamminnereien. In Butter wird das Fleisch mit Zwiebeln und jungem Knoblauch neben gekochten Hühnereiern in einem Sud aus Schmand, Petersilie, Dill und weiteren Gewürzen in einer Form gebacken. Als Beilagen werden Paprika, Radieschen und Frühlingszwiebeln serviert. Teilweise wird Drob de miel in Teigtaschen zubereitet. Das Lamm und die Eier symbolisieren das Opfer Christi.
Übrigens: Im „goldenen Oktober“ finden über das ganze Land verteilt unzählige traditionelle Weinfeste statt, die eine gute Gelegenheit bieten, um die bodenständigen lokalen Weine, die Menschen und die Küche des Landes besser kennenzulernen.
Klima
Das Klima in der Republik Moldau ist gemäßigt kontinental. Die Sommer- und Wintermonate sind lang, oft gehen beide Jahreszeiten bündig ineinander über. In der Übergangszeit ist häufig ein großer klimatischer Gegensatz zwischen dem Norden und dem Süden des Landes beobachtbar. Die Sommermonate gehen von Mai bis September und sind die beste Reisezeit. Juni und Juli verzeichnen die meisten Regentage.
Einreisebestimmungen
Für eine Reise in die Republik Moldau besteht für deutsche Staatsangehörige keine Visumspflicht (gilt für: einen Aufenthalt von unter 90 Tagen).
Hinweise hierzu und zur Sicherheitslage vor Ort finden Sie auch tagesaktuell auf der Homepage des Auswärtigen Amtes (AA).
Link zu den Reisehinweisen: AA Hinweise Republik Moldau
(Stand: August 2023).
Gesundheit
Für Reisen in die Republik Moldau sind keine speziellen Impfungen vorgeschrieben. Reisenden empfehlen wir die allgemeinen Standardimpfungen, die im aktuellen Impfkalender des Robert-Koch-Instituts für diese Region aufgeführt sind und diese vom Hausarzt überprüfen und gegebenenfalls auffrischen bzw. vervollständigen zu lassen.
Wir raten Ihnen dazu, eine Reiseapotheke mitzuführen, die alle Medikamente enthält, die Sie auf ärztliche Anweisung hin einnehmen müssen. Ebenso sollte die private Notfallapotheke Arzneimittel gegen Reiserkrankungen, Kopfschmerzen, Magen- und Darmbeschwerden etc. enthalten.
Wussten sie schon…?
… dass der Fluss Moldau gar nicht das Staatsgebiet der Republik Moldau berührt? Der Name des Landes stammt aus Zeiten des territorial deutlich größeren Fürstentums Moldau. Heute gehört das namensgebende Gebiet jedoch zum Nachbarstaat Rumänien.