Kultur
Die Kultur der Mauren ist von der ehemals dominierenden nomadischen Lebensweise geprägt. Sie stellen mit 70 % die Bevölkerungsmehrheit der ca. 4,2 Millionen Einwohner des Landes.
Damit liegt die Bevölkerungsdichte bei 4,0 Einwohnern pro km². Die Bevölkerung Mauretaniens ist aber sehr ungleich verteilt: Rund 1 Mio. Mauretanier leben in der Hauptstadt Nouakchott.
In einem schmalen landwirtschaftlich nutzbaren Streifen entlang des Senegalflusses, wird eine Bevölkerungsdichte von 633 Einwohner/km² erreicht; damit leben 80% der Mauretanier auf 15% der Landesfläche. Seit 1960 ist die ehemalige französische Kolonie unabhängig und nennt sich heute offiziell Islamische Republik Mauretanien.
Die hoch entwickelte kunsthandwerkliche Tradition der Mauren brachte dabei Schmuckstücke und Haushaltsgegenstände hervor, die für das Leben im Zelt (chaima) und zum Transport mit Kamelen bestimmt sind.
Zentren des Kunsthandwerks sind Boutilimit (Silber- und Lederwaren) und Mederdra (Holzschnitzereien und Schmiedekunst) in der Verwaltungsregion Trarza.Wesentliche Wirtschaftszweige Mauretaniens sind die Landwirtschaft, der Fischereisektor und zunehmend der Erzbergbau.
Alleinige Amtssprache ist heute das Arabische, das während der Kolonialzeit offiziell gesprochene Französisch hat sich als Arbeits-, Handels- und Bildungssprache erhalten. Französisch ist neben Arabisch Unterrichtssprache. Gesprochen wird überwiegend Hassania, die maurische Varietät des Arabischen.
Essen und Trinken
Eine Kochkultur konnte sich in einem nomadischen Alltag, der von der Suche nach Weideland, Wasser und stets von Mangel geprägt war, nicht entwickeln. Die Ernährungsgrundlage in der Wüste sind Kamelmilch oder Kuhmilch und Datteln.
Erst Anfang des 20. Jahrhunderts verbreitete sich die Teekultur aus Marokko über das gesamte Land und grüner Tee mit Pfefferminze wurde zum Nationalgetränk. Wenn Sie Linkshänder sind, sollten Sie sich bemühen, mit der rechten Hand zu essen. Die linke Hand wird in arabisch geprägten Ländern als „unrein“ angesehen.
Klima
Im Bereich des nördlichen Wendekreises gelegen hat Mauretanien größtenteils trockenheißes Wüstenklima. Abkühlung bringt nur der kalte Kanarenstrom vor der Küste, wodurch es im Küstengebiet häufig zu Nebelbildung kommt.
In der Nordhälfte des Landes fallen die Niederschläge unter anderem im Winter, allerdings selten mehr als 100 mm pro Jahr, im äußersten Süden sind es 300–400 mm, hauptsächlich von Juli bis Oktober.
Die durchschnittlichen Januartemperaturen liegen bei 20–24 °C, die Julitemperaturen bei 30–34 °C, wobei sommerliche Maximalwerte bis 50 °C erreicht werden.
An der Küste zwischen Nouadhibou und Nouakchott sind die Temperaturen durch die Nähe des Atlantiks milder als im Landesinneren. In Nouakchott, der Hauptstadt am Meer, betragen sie im Juli durchschnittlich 28 °C und im Januar 21 °C. In den Monaten August und September herrscht im Küstengebiet Mauretaniens hohe Luftfeuchtigkeit.
Im Gebiet entlang des Senegal-Flusses kommt es in über der Hälfte des Jahres zu sehr hohen Temperaturen, und die Luftfeuchtigkeit ist ganzjährig hoch. Hier gibt es eine Regenzeit von Juli bis Oktober mit insgesamt bis zu 400 mm Niederschlag.
Einreisebestimmungen
Für Mauretanien benötigen Sie einen Reisepass, der bis zu sechs Monate nach der Reisezeit gültig sein muss. Im Pass muss noch mindestens eine freie Seite für das Visum vorhanden sein.
Die Einreise ist nur mit einem gültigen Visum möglich. Das Visum kann derzeit nur bei Einreise an der Grenze bzw. am Flughafen Nouakchott-Oumtounsy erteilt werden.
Die Gebühren wurden Anfang 2017 gesenkt und liegen bei Aufenthalten bis zu drei Monaten zwischen 55,- und 95,- €. Derzeit ist keine Visaerteilung vor Einreise bei der Botschaft der Islamischen Republik Mauretanien in Berlin möglich. Weitere Informationen erteilt die Botschaft der Islamischen Republik Mauretanien in Berlin.
Bitte beachten sie die bestehenden Hinweise des AA für Mauretanien.
Aktuell (Stand: Dez. 2017) besteht eine Teilreisewarnung.
Von Reisen in entlegene oder nicht hinreichend durch wirksame Polizei- oder Militärpräsenz gesicherte Gebiete der Sahara, ihrer Randbereiche und der Sahelzone wird dringend abgeraten.
Vor Reisen in das Grenzgebiet zu Algerien und Mali wird ausdrücklich gewarnt.
Mit terroristischen Anschlägen – auch gegen Ausländer – muss in Nouakchott und im ganzen Land gerechnet werden. Es besteht ein hohes Entführungsrisiko, insbesondere bei Reisen in der Nacht.
Al-Qaida im islamischen Maghreb (AQMI) sucht in Mauretanien wie auch in anderen Ländern der Region gezielt nach Ausländern zum Zwecke der Entführung. Dieses Entführungsrisiko besteht vor allem außerhalb der Hauptstadt Nouakchott und insbesondere bei Reisen in der Nacht.
Link: Mauretanien: Reise- und Sicherheitshinweise des AA
Gesundheit
Für Mauretanien Reisen wird vom Gesundheitsdienst des Auswärtigen Amtes empfohlen, den üblichen Impfschutz überprüfen und gegebenenfalls auffrischen zu lassen: Das Auswärtige Amt empfiehlt weiterhin, die Standardimpfungen gemäß aktuellem Impfkalender des Robert-Koch-Institutes für Kinder und Erwachsene anlässlich einer Reise zu überprüfen und zu vervollständigen (siehe http://www.rki.de).