Kultur
Über 95% der Menschen in Libyen sind kulturell und sprachlich den arabisierten Berbern und Arabern zuzuordnen, welche untereinander in mehrere sich voneinander abgrenzende Stämme unterteilt werden. Es gibt größere Gebiete die hauptsächlich von Tuaregs und Tubus bewohnt werden, der Großteil der Bevölkerung ist dem sunnitischen Islam zuzuordnen.
Zahlreiche Volksstämme ließen sich an der Mittelmeerküste nieder: Phönizier, Römer, Vandalen, Byzantiner. Erst mit der Ausbreitung des Islam im 7. Jahrhundert, kamen die arabischen Eroberer in die Länder des Maghreb. Danach kamen die Osmanen und die Italiäner als fremde Eroberer nach Libyen.
Die vielen Eroberer und Herrschaftshäuser der Jahrtausende hinterließen in Libyen zahlreiche Spuren. Entdecken Sie auf einer Reise mit uns das Welterbe in Libyen! Das Land hat fünf Weltkulturerbestätten hervorgebracht. Der Triumphbogen der Stadt Leptis Magna erinnert an vergangene Zeiten der römischen Herrschaft. Vermutlich sind erst 5% der antiken Stadt archäologisch freigelegt. Das Alter einiger Felsmalereien von Tadrart Acacus wird auf etwa 14.000 Jahre geschätzt. Mit einem Hauch Phantasie stehen die vergangenen Zeiten des Pleistozäns wieder auf und nehme Sie mit in das Leben der Jäger und Sammler.
Bei dem Militärputsch 1969 errang das politische Lager um Oberst Muammar al-Gaddafi die politische Macht in Libyen. 1977 wurde das Land mit der Deklaration von Sabha zur sozialistischen arabischen Volksrepublik erklärt, die einen politischen und wirtschaftlichen Sonderweg beschritt. Im Zuge der Proteste 2011 wurde al-Gaddafi gestürzt. Seit 2015 herrscht ein fragiler Friedensvertrag, seit 2020 weitestgehend Waffenruhe. Das Land befindet sich seitdem im politischen Aufbau, der wirtschaftliche und soziale Wohlstand kann aber bis heute nicht an die Ära al-Gaddafis anknüpfen.
Entdecken Sie mit Orientaltours die lange und beeindruckende Geschichte Libyens! Lernen Sie die Freundlichkeit der Menschen in dem Nordafrikanischen Land kennen, das auf dem Weg zurück zur Normalität ist. Auch der Tourismus lag lange Zeit brach und erholt sich langsam. Vor allem die Region Tripolitana hat den Reisenden und kulturell interessierten Besuchern viel zu bieten.
Essen und Trinken
Die libysche Küche ist geprägt von Zwiebeln, Tomaten, Chilis, Lamm und Huhn, neben Bohnen, Kichererbsen und Couscous, in Tripolis werden häufig Nudeln gegessen. Beliebte Gewürze sind Safran, Pfeffer, Minze, Petersilie und Koriander – eine bunte Mischung aus italienischer, spanischer, französischer, orientalischer und nordafrikanischer Küche.
Typisch sind Couscous-Gerichte, die mit diversem Gemüse und Hühnchen-, Rinder- oder Lammfleisch (an der Küste natürlich auch mit Fisch) gereicht werden. Der orientalische Einfluss macht sich besonders in der Schärfe des Essens bemerkbar. Ist es ihnen dennoch einmal nicht scharf genug, sollten sie nach Harissa (scharfe Soße) fragen – als Europäer ist ihnen ein ungläubiger Blick sicher. Zur Vorspeise oder als Zwischenmahlzeit werden auch oft Suppen und Salate gegessen. Das liegt vielleicht an dem heißen Klima in Libyen – bei dem man tagsüber nicht viel Hunger verspürt – oder einfach daran, dass sie so lecker sind. Wenn man europäische Standards gewohnt ist, sollte man allerdings etwas auf die hygienischen Standards achten, bevor man sich einen Salat gönnt. Dasselbe gilt im Übrigen auch für Früchte und Gemüse, die man vor dem Verzehr entweder schälen oder kochen sollte. Die Nachspeisen sind wie in vielen arabischen Gegenden richtig süß. An jeder Ecke finden sich Gebäck, Nüsse, Datteln und weitere Früchte, häufig versetzt mit Honig.
Da der Islam als Religion in Libyen überwiegt, findet man Schweinefleisch auf keiner Speisekarte. Eine weitere Besonderheit, die mit dem Islam einhergeht, ist der Ramadan (Fastenmonat), während dem nur von Sonnenuntergang bis -aufgang das Essen, Trinken und Rauchen erlaubt ist. Falls sie nicht der islamischen Religion angehören, bekommen sie in den Hotels aber natürlich auch während der Fastenzeit tagsüber etwas zu essen. An den Feiertagen nach dem Ramadan – genannt Id al-Fitr oder Fest des Fastenbrechens – gibt es dafür umso mehr zu essen.
Alkohol ist in Libyen verboten und sollte auf keinen Fall öffentlich konsumiert werden. Wasser (in Flaschen), Softdrinks und stark gesüßter Tee sind landestypisch. Der Kaffee vor Ort ist häufig lediglich Instantkaffee.
Klima
Trotz seiner beachtlichen Größe lässt sich Libyen lediglich in zwei Klimazonen unterteilen; die subtropisch warme Küstenregion und die deutlich größere trockene Wüstenklimazone. Die winterfeuchten Küstengebiete sind mediterran geprägt mit Temperaturen um die 30°C in den Sommermonaten und circa 18°C in den Wintermonaten, Niederschläge sind lediglich von November bis Februar zu erwarten. Stürme aus dem Landesinneren können im Frühling und Herbst auftreten und tragen Temperaturen bis 40°C in die Region.
Im Landesinneren herrschen größere Temperaturschwankungen zwischen etwa 21°C in den Wintermonaten und bis über 50°C in den Sommermonaten. Niederschläge sind so gut wie gar nicht zu erwarten.
Die beste Reisezeit für die Sahara liegt zwischen dem Spätherbst und Frühsommer (November – April).
Die beste Reisezeit für die Küstenregion ist im Frühling und Herbst. Ähnlich wie in Ägypten sollten die Monate im Hochsommer (Mai bis September) sollten daher gemieden werden.
Gesundheit
Es ist empfehlenswert vor Reisen Libyen, alle Impfungen zu überprüfen bzw. den entsprechenden Impfschutz aufzufrischen, die im aktuellen Impfkalender aufgeführt sind, der vom Robert-Koch-Institut bereitgestellt wird. Impfhinweise und Vorsorgetipps finden Sie auch auf der Seite des Tropeninstitutes unter Libyen.
Krankenhäuser – selbst bei Notfallversorgung – verlangen in der Regel von Ausländern eine Anzahlung, Vorkasse oder eine Kostenzusage durch eine vor Ort bekannte Versicherung. Es empfiehlt sich daher, neben einer Auslandskrankenversicherung kurzfristigen Zugriff auf ausreichende Barmittel, z.B. über eine Kreditkarte, sicherzustellen.
Weitere Angaben hierzu können Sie auch der Info-Seite des Auswärtigen Amtes (AA) entnehmen.
Link: AA Reiseinfos / Libyen
Einreisebestimmungen
Reisedokumente
Die Einreise ist für deutsche Staatsangehörige mit folgenden Dokumenten möglich:
Reisepass: Ja
Vorläufiger Reisepass: Ja
Personalausweis: Nein
Vorläufiger Personalausweis: Nein
Kinderreisepass: Ja
Anmerkungen: Reisedokumente müssen sechs Monate über die Reise hinaus gültig sein.
Visum für Bürger der BRD
Für Reisen nach Libyen muss rechtzeitig vor Reiseantritt bei der libyschen Botschaft in Berlin ein kostenpflichtiges Visum beantragt werden. Es wird empfohlen, den Antrag mindestens vier Wochen vor Reiseantritt zu stellen.
Zur Visaerteilung ist eine Einladung vorzuweisen.
Wichtig: Ein Stempel des Staates Israel im Reisepass führt zur Ablehnung des Visums.
Neu: eVisa möglich. Kosten: 63,- USD (Stand: 07/2024).
Bei der Einreise muss seit kurzem eine Einreisesteuer in Höhe von 30,- USD in Bar entrichtet werden. Entsprechende Barmittel sollten mitgeführt werden.
Zusätzlich müssen bei Einreise mindestens 1.000 Libysche Dinar (ca. 190,- EUR) an Barmitteln nachgewiesen werden können.
Sicherheitshinweis
Für Libyen besteht aktuell (Stand: 07/2024) eine Reisewarnung des Auswärtigen Amtes (AA). Aktuelle Angaben zu den Einreisebestimmungen und bestehenden Sicherheitshinweisen können Sie der Info-Seite des Auswärtigen Amtes entnehmen.
Link: AA / Reiseinfos Libyen
Wussten sie schon…?
…dass die Wüste Libyens mit zu den heißesten Orten der Welt zählt? Hier wurden schon Temperaturen von 58°C gemessen. In der Stadt Ghadames, an der tunesischen Grenze, betragen die Höchstwerte von Mai bis September rund 50°C und darüber.